„Fast-Sternfahrt“ nach Linz

Die Sternfahrten 2020 standen allesamt unter keinem guten Stern – keine einzige konnte auf Grund der Corona-Pandemie durchgeführt werden. So auch jene nach Linz – ja richtig, Linz! Erstmals sollte ein Sternfahrtziel in Oberösterreich liegen!

Nur drei Tage vor dem Termin musste Wiking Linz sich der Macht des Faktischen beugen: Corona-bedingt wurde die Sternfahrt am 4. Juli offiziell abgesagt. Zusatz im Mail an die Vereine: Wer zufällig an diesem Tag rudernd im Verein Station machen wolle, würde nicht hungers sterben. Da der Tag nicht nur im Kalender vorgemerkt, sondern auch eine ausgefeilte Logistik der An- und Abreise entwickelt worden war, die sämtliche private Termine der Beteiligten berücksichtigte, machten sich vom Steiner Ruder Club zwei Vierer-Mannschaften auf den Weg: Laura, Heinrich, Georg und Barbara wollten die Strecke Passau-Linz bezwingen, die Crew mit Harald, Kurt, Brigitta und Karl-Heinz hatte als Startpunkt Jochenstein gewählt. Karl-Heinz transportierte die Boote und Teile der Passauer Mannschaft dankenswerterweise an die Startpunkte, wobei man sich beim Kraftwerk in Jochenstein noch detektivisch ein Bild von den Modalitäten des Umtragens machen konnte (wo war der Schlüssel für die versperrten Bootswagerln?).

Die „Passauer“ ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, nach dem kulinarischen Abendschmaus im Bayerischen Biergarten am Folgetag frühmorgens alle drei Flüsse – Ilz, Inn und Donau fließen am Passauer Drei-Flüsse-Eck zusammen – anzufahren. In weiterer Folge gings mit flottem Schlag bei hohem Wasserstand donauabwärts. In Jochenstein traf man auf die üblichen Verdächtigen des Donauhortes, die auch schon sehr angebrutzelt von der unerbittlichen Sonne aussahen. 

Nach Jochenstein stellte das Kraftwerk Aschach wieder eine Herausforderung des Umtragens dar (Fehlstart durch zu frühen Ausstieg, bei dem man sich eines privaten Trailers bemächtigen wollte, was die staunenden Fischer gutmütig abwehrten), die schließlich doch zu meistern war und nach der die rauchenden Ruderkörper kurz im Donauwasser gekühlt werden konnten.

Dass die Energiereserven auch psychisch langsam auf Meldestand waren, zeigte sich kurz vor der Regattastrecke in Ottensheim, als die Bordbeschallung zum Stein des Anstoßes zu werden drohte. Zeitlich knapp ging sich dann das Verladen der Boote bei Wiking Linz aus, die „Nicht-Gastgeber“ hatten dafür aber tolle Labestationen und man traf – mit Abstand – viele alte Bekannte.

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