Nachdem das Blaue Band vom Wörthersee 2020 wegen Corona ausgefallen ist und nachdem ich 2021 von der österreichischen Justiz ins Abseits gestellt wurde, war das Blaue Band 2022 für mich ganz besonders. Aber nicht nur diese Umstände waren für das wieder einmal super nette Wochenende am Wörthersee ausschlaggebend. Für uns Steiner Rudererinnen und Ruderer ist es schon seit unserem ersten Antreten beim Blauen Band ein, bzw. das erklärte Ziel, die 16 km von Velden nach Klagenfurt unter einer Stunde zu schaffen. Dieses Ziel haben wir zwei mal sehr knapp verpasst, einmal sogar nur um 6 Sekunden. Und auch wenn uns unsere Grazer Freunde 2019 ganz knapp geschlagen haben, sind wir doch der schnellste Mixacher seit diese Bootsgattung beim Blauen Band gefahren wird.
Und das haben wir heuer ganz klar unterstrichen, indem wir endlich die Stunde unterboten haben. 59 Minuten und 17 Sekunden stand nach dem Zieleilauf auf der Uhr. Damit waren wir mit riesigem Abstand wieder der schnellste Mixachter und gerade mal nur knappe 4 min, bzw. 3, bzw. 2 min hinter drei Männerachtern die mit ehemaligen Rennruderern besetzt waren.
Wir Steiner trainieren zwar sehr viel und oft jeder für sich oder in Kleinbooten, aber wenn das Blaue Band am Programm steht, sind wir spätestens am Rennwochenende eine eingeschworene und geschlossene Einheit. Das ist neben der sprichwörtlichen Zähigkeit und Ausdauer sicher eines unserer Erfolgsrezepte.
Ich möchte noch eine persönliche Bemerkung dazu machen: Ich hätte heuer die Möglichkeit gehabt im stärksten Männerachter mitzufahren, somit wäre ich im Siegerboot gesessen. Da ich beim Training in dieser Crew nicht die Kammeradschaft und den Zusammenhalt wie in unserem Boot verspürte, hab ich mich doch für uns entschieden. Ich bereue es nicht im Geringsten! So wie unser Boot heuer bei anfänglichen Regen, 9°C und fast spiegelglatten Wasser über den See geflogen ist, erlebt man Genussrudern nicht so oft. Unser Schlagmann Walter hat genau das richtige Maß am Schlagzahl, Rhythmus und Druck gefunden. Und da wir alle sehr konzentriert bis ins Ziel waren, konnte uns diese Topleistung gelingen.
Zum Abschluss möchte ich mich im Namen der gesamten Crew bei Hemma, unserer Steuerfrau vom RV Albatros bedanken. Bedanken, dass sie uns auf der Ideallinie ins Ziel führte und trotz der kalten und feuchten Verhältnisse bereit war uns zu steuern.
Damit ahoi, bis zum Blauen bzw. bis zum Passauer Inn River Race im Jahr 2023!
Bericht von Heinrich Gaube