von Georg Mantler · Fahrwart
Seit einigen Jahren verfolgen wir im Steiner Ruder Club ein Konzept, wie wir unseren Bootspark weiterentwickeln wollen, ohne uns von aktuellen Bedürfnissen, neuen Entwicklungen und unvorhersehbaren Ereignissen einschränken zu lassen. Viel mehr sind es Leitlinien, die als Grundlage für die mittelfristige Entwicklung unseres Vereins dienen sollen. Grob umrissen orientieren wir uns dabei an diesen drei Gedanken:
1. Möglichst alternierende Investitionen sowohl in den Breitensport als auch in den Rennsport
2. Ersatz von Holzbooten durch Kunststoffboote, aber Rücksichtnahme auf historisch und ideell wertvolles Bootsmaterial
3. „Loslassen“ von nicht gebrauchtem Bootsmaterial, das auch perspektivisch nicht eingesetzt wird
Was bisher geschah
Daraus resultieren bereits umgesetzte Maßnahmen, wie 2018 der Ersatz des Breitensport-Doppelzweiers „Aggstein“ durch die „Gozzo“ (2x), 2019 die Anschaffung des Rennsport-Doppelzweiers „Zwimandl“ (2x), 2021 der Ankauf des vormaligen Privatbootes „Mariandl“ (1x) sowie letztes Jahr (2023) gleich zwei Investitionen: Einerseits wurde dem Bedarf Rechnung getragen, dass der Einstieg in den Einer durch ein dafür geeignetes Boot erleichtert werden soll – daraus ist die Anschaffung des „Liteboats“ (1x) entstanden, das durch seine Stabilität Einer-Anfängerinnen und -Anfängern ein hohes Sicherheitsgefühl vermittelt. Anderseits wurde der (durch den liegenden Steuerplatz im Bug nachteilige) Rennsport-Doppelvierer „Niederösterreich“ (4x / 4x+) durch ein neues Boot ersetzt (4x). ◊
Viel Neues im Jahr 2024
Und auch für 2024 wurden bereits zwei Bootsanschaffungen fixiert: Im Breitensport-Bereich wird ein neuer Doppelvierer (4x) aus der österreichischen Traditionsbootswerft Schellenbacher geliefert. Dieses Boot wird ähnlich ausgeführt wie der Fünfer „Wachau“, nämlich mit einem offenen Ausbau ohne Abschottungen unter dem Rollsitzen, was vor allem hinsichtlich des Bootsgewichts förderlich ist. Das Boot kann optional auch als handgesteuerter Dreier (3x+) gerudert werden und ist damit auch gut für Ausbildungs-, Stern- und Wanderfahrten geeignet. Diese zusätzliche Option eines handgesteuerten Boots wurde auch deshalb gewählt, weil auf absehbare Zeit der handgesteuerte Vierer „Hagen“ (4x+) ausgemustert werden soll und damit die Lücke entstanden wäre, dass nur noch ein optional handgesteuertes Boot – nämlich die „Wachau“ (4x+ / 5x) – verfügbar gewesen wäre.
Zwar keine Neuanschaffungen, aber zusätzlich dem Breitensport zugewiesen werden der mittel-leichte Einer „Hans Baumgartner“ (1x) sowie der schwere Einer „Kriemhild“. Zum Verkauf ausgeschrieben wird der Einer „Odin“ (1x), da ein beinahe baugleiches Boot („Teja“) zu Verfügung steht und der Einer „Steiner Schreck“ (1x).
Im Rennsport-Bereich wird nach der Erstanschaffung des Doppelzweiers „Zwimandl“ aus dem italienischen Hause Filippi ein schwerer Renneiner (1x) ebendort bestellt.
Aus dem Rennsport-Bootspark ausgeschieden bzw. zugunsten des Breitensports abgezogen werden die Einer „Steiner Schreck“, „Kriemhild“ sowie „Hans Baumgartner“ (siehe oben).
Boote wollen auch gepflegt werden
Dank der umsichtigen Plege durch den Zeugwart, bedarfsorientierter Renovierungen und Ausbesserungsarbeiten in Eigenregie oder in Bootswerften sowie Instandhaltungsarbeiten durch unsere Mitglieder beim Ein- und Auswintern präsentiert sich der Bootspark des Steiner Ruder Clubs sehr gepflegt. Damit dies auch so bleibt, sind alle Mitglieder angehalten sorgsam mit dem Material umzugehen, sodass unser Verein noch lange Zeit viel Freude mit den Booten hat.
Beim letzten Einwintern wurde der Renn-Einer „Volker“ (1x) poliert und ausgebessert, ebenso erstrahlen der Renn-Doppelzweier „Balmung“ (2x) und der Breitensport-Fünfer „Wachau“ (5x) nach ihrer Politur wieder im neuen Glanz. Nach einem umfassenden Lokalaugenschein aller Vereinsboote wurde eine Vorhabensliste für Instandhaltungsarbeiten angelegt, die kleinere wie größere Ausbesserungsarbeiten umfasst, die entweder in Eigenregie oder durch eine Bootswerft kurz- bis mittelfristig repariert werden sollen. Darunter fallen z.B. Überabeitungen der beiden Renn-Einer „Volker“ und „Alfred Schubrig“ oder am beliebten und vielfach eingesetzten Breitensport-Doppelzweier „Curt Jaksche“.
Was die Zukunft bringt
Die Entwicklung des Bootsparks ist immer abhängig auch von finanziellen Möglichkeiten, verfügbarem Platz, dem Bedarf der Mitglieder und nicht vorhersehbaren Optionen, wie der Übernahme von Booten aus Privatbesitz. Dennoch ist für die kommenden Jahre die weitere Umsetzung gemäß den eingangs erwähnten Leitlinien – vor allem der Ersatz von Holz- durch Kunststoffboote im Breitensport-Bereich – geplant.